denzlinger kulturkreis
Eine Aktion des Denzlinger Kulturkreises
17.10.2015
17.10.2015
SWR 4 Beitrag zu Leergut
13.06.2015
Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.
von: Markus Zimmermann
Projekt des Denzlinger Kulturkreises will sich kritisch mit ungenutzten Ladengeschäften auseinandersetzen.
Schwierig dürfte dem Kulturkreis die Suche nach leerstehenden Geschäftsräumen in Denzlingen nicht fallen. Davon gibt es schon auf den ersten Blick einige.
Foto: Markus Zimmermann
DENZLINGEN. Zusätzlich zu den bereits zugesagten 600 Euro aus der Bürgerstiftung erhält der Kulturkreis 7400 Euro aus Landesmitteln für das Kunstprojekt "Leergut". "Das eröffnet uns ganz neue Perspektiven für das Projekt, das im Rahmen der Kulturwoche im Oktober stattfinden soll", freute sich gestern Vormittag die Leiterin des Arbeitskreises Bildende Kunst, Brigitte Liebel. Von der Förderzusage wurde sie durch die Badische Zeitung überrascht, hatte sie beim schon länger terminierten Pressegespräch davon doch noch keine Ahnung.
Leergut ist ein Kunstprojekt in leer stehenden Ladengeschäften in Denzlingen. "Dabei geht es uns nicht darum, diese freien Raumkapazitäten befristet in Galerieräume umzuwidmen", erklärt Liebel. Ziel der kreativen Nutzung, die noch nicht im Detail festgelegt ist und bei der neben dem Sehen auch daran gedacht ist, andere Sinne mit anzusprechen, sei es auch, eine politische Auseinandersetzung mit dem Leerstand anzuregen. Kunst könne so zum Anstoß werden, sich mit dem eigenen Wohnumfeld noch mehr auseinanderzusetzen und zu thematisieren, wie das sich verändernde Konsumentenverhalten dazu beiträgt, dass vor allem kleinere Geschäfte nicht mehr rentabel sind und geschlossen werden müssen, würdigt MdL Alexander Schoch in der Pressemitteilung, in der die Förderung bekannt gemacht wurde, die Idee hinter dem "Leergut"- Projekt. "Mit der Förderung können wir nun intensiv darangehen, das Projekt auszufeilen. Dass es nicht allein ein Projekt des Arbeitskreises Bildende Kunst ist, verdeutlicht die DK-Vorsitzende Gabriele Kniesel. "Es wird auch eine Video-Performance mit Klang und Stimme geben", verrät die für den musikalischen Bereich Zuständige. Der Kulturkreis hofft mit diesem Projekt aber auch, bekannter zu werden und das Interesse weiterer Bevölkerungskreise zu erschließen. "Auch wir haben, das können wir frei so bekennen, ein Generationenproblem", erklärt Kniesel. Um den Fortbestand des Vereins zu sichern und die finanzielle Situation langfristig zu stabilisieren – jedes Konzert ist mit Fixkosten von 1000 Euro verbunden – sei es wichtig, neue Mitglieder zu werben und zusätzliche Besucher zu gewinnen. Erreicht werden soll dies durch Kooperation mit den Schulen, mit den musikalischen Denzlinger Vereinen und mit dem Ausrichten eines Wettbewerbes "Podium Junger Künstler". Zugleich müsse die Mitarbeit in allen Feldern so strukturiert werden, dass sie auf mehr Schultern verteilt werden kann. Auch wenn beide Vorstände ihre Mitstreiter würdigen. Zum Türöffner für jüngeres Publikum könne im neuen Konzertprogramm das Februar-Konzert werden. Mit der "Rhapsody in Jazz" wird programmatisch ein neuer Weg beschritten. Geplant sind daneben ein Duoabend (Klarinette-Klavier), ein szenischer Abend mit Mitgliedern der Opernschule, ein Klavierabend mit Michael Leuschner und ein Trioabend (Violine-Cello-Klavier). Renommierte Künstler werden diese Konzerte bestreiten. An qualitativ hochwertigen Künstlern haben auch wir keinen Mangel, betont Brigitte Liebel für den Ausstellungsbereich. Teils gebe es einen langen Vorlauf, müssten Künstler auf Einladungen über ein Jahr hinaus warten. Neben dem "Leergut"-Projekt werde es im Oktober auch eine Ausstellung mit Werken der in Spanien lebenden Sabine Huber geben.